Silvia Gartmann


Wie bist Du darauf gekommen, Religionswissenschaft zu studieren?

Ich hatte noch nie etwas von "Religionswissenschaft" gehört, bis ich an den Studieninformationstagen an unserer Kantonsschule darauf stiess. Neugierig geworden, bestellte ich die dazugehörige Informationsmappe bei der Berufsberatung. Das Fach hat mich sofort fasziniert, vor allem, dass man sich mit verschiedensten Religionen und Kulturen befasst und fremde Sprachen lernt.

Wieso hast Du Dich für das Studium entschieden?

Zuerst wollte ich Religionswissenschaft mit dem Schwerpunkt Sinologie studieren, mich also mit Religionen in China beschäftigen. Dies wurde nur in Zürich und Genf angeboten. Zudem hörte ich, dass die Religionswissenschaft in Zürich einen guten Ruf hatte.

Als Schwerpunkt studierst Du nun Religionssoziologie, wieso?

Ich interessierte mich in erster Linie für das, was heute passiert, also aktuelle Themen. Wobei ich da gerade auch die Verbindung der Religionssoziologie zur Geschichte spannend finde. Religionssoziologisch kann man sich zudem sowohl mit der eigenen Kultur, als auch mit anderen beschäftigen.

Wurden Deine Erwartungen, was das Studium betrifft, erfüllt?

Eigentlich hatte ich vor dem Studium kaum konkrete Vorstellungen davon, wie es sein würde. Eher überrascht war ich, dass Theorien und Forschungsmethoden einen recht grossen Teil des Studiums ausmachen. Religionskundliches Wissen wird schon auch vermittelt, viel muss man sich jedoch selbst aneignen. Am Anfang war es zudem schwer, aus dem grossen Angebot an Veranstaltungen auszuwählen, und ich habe mir wohl zunächst etwas viel vorgenommen, aber unterdessen geniesse ich die Möglichkeit, einen Teil meines Studienprogramms selbst zusammenstellen zu können.

Was interessiert Dich in Deinem Studium speziell?

Vor allem Religionen in der Gegenwart, darunter auch die christlichen Kirchen. Daneben lerne ich Chinesisch, da ich mich nach wie vor sehr für Religionen in China interessiere. Damit nutze ich die Möglichkeit, am Sprachenzentrum der Uni/ETH kostenlos eine Sprache zu lernen. Gerade in der Beschäftigung mit für mich fremden Kulturen habe ich gemerkt, wie hilfreich es ist, die jeweilige Sprache zu lernen.

Neben den fachlichen Interessen engagiere ich mich im Fachverein und im StuRa (Studierendenrat). Dadurch habe ich spannende Einblicke "hinter die Kulissen" der Universität erhalten und gesehen, wie der ganze Betrieb hier überhaupt funktioniert. Zudem war ich dadurch immer auf dem Laufenden, was bildungspolitisch diskutiert wird und beispielsweise viel von der Umsetzung der Bolgona-Studienreform mitbekommen - dabei konnte ich auch aktiv etwas verändern.

Weisst Du schon, was Du beruflich einmal machen möchtest?

Konkrete Ideen habe ich dazu noch nicht. Faszinierend fände ich die Arbeit in einer internationalen Organisation oder beispielsweise dem Eidgenössischen Departement des Äusseren. Wichtig ist für mich, mit Menschen zu tun zu haben und zu besserem Verständnis beizutragen.