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Religionswissenschaftliches Seminar

Religion and Dis/ability. Disablement and Enablement in Religious Contexts

Das Projekt analysiert das Verhältnis zwischen Religion und Behinderung. Dafür führt es Religionswissenschaft und Disability Studies zusammen und fragt

1. welche Bedeutung Religion für die Herstellung von Behinderung und
2. welche Bedeutung Behinderung für die Gestaltung von Religion hat.

Behinderung wird dabei nicht als Eigenschaft von Individuen, die von einem vermeintlich objektiven Normalzustand abweicht, verstanden. Behinderung wird stattdessen im Sinne der Disability Studies als Produkt von sozialen Ein- und Ausschlussprozessen begriffen. Damit schließt das Projekt auf der einen Seite an Diskussionen über die Wechselwirkungen zwischen Religion und der Strukturierung einer Gesellschaft (wie sie z.B. in der genderorientierten Religionswissenschaft und in der religionswissenschaftlichen Integrationsforschung geführt werden) an. Auf der anderen Seite trägt das Projekt zu einer neutralen und differenzierten Perspektive auf Religion als Kontext, in dem Behinderung hergestellt wird, im Feld der Disability Studies bei. Untersucht wird das Verhältnis zwischen Religion und Behinderung am Beispiel von Anthroposophie, Katholizismus und Protestantismus der Gegenwart und mit Fokus auf geistige Behinderung. Die Grundlage der Untersuchung bilden Transkripte von narrativen Interviews, die mit Menschen mit und ohne geistiger Behinderung in anthroposophischen, evangelischen und katholischen Einrichtungen der Behindertenhilfe/Sozialtherapie in Deutschland geführt werden. Diskutiert werden die Untersuchungsergebnisse mit Rückgriff auf Begriffe aus der Systemtheorie Niklas Luhmanns.

Finanzierung

Foundation Evangelische Studienstiftung