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Religionswissenschaftliches Seminar

Lilo Ruther

Lilo Ruther, M.A.

  • Doktorandin
Tel.
+41 44 634 58 73
Anschrift
Religionswissenschaftliches Seminar, Kantonsschulstrasse 1, 8001 Zürich
Raumbezeichnung
KAA-E-09

Biographisches

Studium der Soziologie und Religionswissenschaft in Göttingen (D) und Tartu (Estland)

Seit 09/2015 Doktorandin am Religionswissenschaftlichen Seminar

11/2014 - 09/2016 Assistentin am Lehrstuhl von Prof. Dr. Dorothea Lüddeckens

10/2016 - 05/2017 Forschungskredit-Stipendiatin der Universität Zürich

06/2017 - 05/2018 Doc. Mobility Stipendiatin (SNF) an der Universität Helsinki, Faculty of Arts, Religious Studies, Prof. Dr. Terhi Utriainen

11/2018 - 12/2018 kurzfristige Mitarbeit im Forschungsprojekt „Muslimische Patient*innen in einer Suchtklinik“, Prof. Dr. Dorothea Lüddeckens

01/2020 - 15/01/21 wissenschaftliche Mitarbeiterin (Elternzeitvertretung) im internationalem Forschungsprojekt (Templeton-Foundation) „intergenerationelle Weitergabe von Religion in Familien“, Universität Münster, Prof. Dr. Christel Gärtner Zur Webseite

Arbeits- und Forschungsgebiete

  • Qualitative Sozialforschung (insbesondere rekonstruktive Verfahren)
  • Religionssoziologie
  • Ritualtheorie

Dissertationsprojekt

Ritualisierende Agency in „freien“ Todesritualen in der Deutschschweiz
Seit etwa 20 Jahren gibt es in der Schweiz und in anderen europäischen Ländern deutliche Anzeichen dafür, dass in der Totenfürsorge, der Bestattung und der Abschiedsfeier die Hinterbliebenen und entsprechende Dienstleister*innen mehr und mehr Autonomie gegenüber staatlichen und den traditionell zuständigen religiösen Autoritäten einfordern. Zu den Dienstleister*innen gehören neben den Bestattungsunternehmen insbesondere sog. „Ritualleitende“. Die soziale Praxis der „freien“ Rituale bildet den Gegenstand meiner Untersuchung. Mich interessieren insbesondere Veränderungsprozesse der (rituellen) sozialen Praxis.

Rituelle Veränderungsprozesse finden immer im Spannungsfeld von strukturellen Gegebenheiten und individuellen Handlungsorientierungen der Beteiligten statt. Auch die Praxis der „freien“ Rituale ist von strukturellen Gegebenheiten bestimmt. Darunter fallen z.B. ökonomische Rahmenbedingungen und institutionelle Vorgaben der Bestattungsämter und der Kommunen. Zu diesen strukturellen Gegebenheiten gehören aber auch die rituellen Ordnungen des sozio-kulturellen Kontextes, wie z.B. die Form des „Segens“, in denen sowohl die Ritualleitenden als auch die Teilnehmenden sozialisiert wurden. Ausserdem gehören zu den strukturellen Gegebenheiten gesamtgesellschaftliche Entwicklungen (wie z.B. Individualisierung) und damit einhergehende normativ besetzte Konzepte (wie z.B. der Wert der Autonomie des Individuums) und die Betonung von Emotion und Erfahrung. Zugleich gehe ich in meinem Projekt davon aus, dass Ritualleitende und -teilnehmende nicht durch die strukturellen Gegebenheiten determiniert sind.

Mein Vorhaben setzt deshalb an der Frage nach dem Spielraum von Handlungsmacht und zugeschriebener Wirksamkeit der Akteur*innen im Vollzug von Ritualen an, die ich als ritualisierende Agency bezeichne.

Publikationen

  • (in Vorbereitung): Ritualizing nature in unaffiliated death ritual in: Lüddeckens, Dorothea/Mathijssen, Brenda/ Utriainen, Terhi (Hrsg.).
  • (eingereicht) (2022): mit Christel Gärtner und Linda Hennig: Die Konfirmation in familiengeschichtlichen Interviews, in: Kleint, Steffen u.a (Hrsg.): Familienreligiosität. Ausgangspunkt und Aufgabe für evangelische Bildung im Lebenslauf, Waxmann: Münster. 
  • (2021): mit Christel Gärtner: Weitergabe von Religiosität zwischen den Generationen, in: forum erwachsenenbildung, Die evangelische Zeitschrift für Bildung im Lebenslauf, 1/21, 40.
  • (2016): Über den Tod hinaus? Zyklisches Werden und Vergehen in freien Bestattungsritualen, in: Hermeneutische Blätter 1/16, 95-109.
  • (2016): Todesrituale in der Deutschschweiz, Konzepte, Deutungen und rituelle Praktiken, Poster, Qualitative Networking Day, 22.11.16, Universität Zürich.

Vorträge

  • 2021: 16.09.21 “Materializing the Absent in death rituals outside of religious communities”, 16.09.21, Interdisciplinary Dialogues on Death Rituals: Materializing the Absent, 16./17.09.21, Universität Bern.
  • 2020: mit Linda Hennig: Lived Catholicism: a case study of a religiously vital catholic family in Germany, 23.11.20, Lived Catholicism Online Conference, 23./24.11.20, University of Durham.
  • 2020: "Die Weitergabe von Religiosität in Familien, 29.09.20, "Spurensuche Familienreligiosität", 28.09./29.09.20, Deutsche Evangelische Arbeitsgemeinschaft für Erwachsenenbildung, Frankfurt am Main.  
  • 2020: "Grounded Theory and its applicability for a reconstructive research method, 13.03.20, Projekttreffen des internationalen Projektes "Transmission of religion across generations" 10.03.-13.03.20, Helsinki (Universität Joensuu).
  • 2019: "Ritualized Agency. Death Rituals in German-speaking Switzerland, 05.03.19, Workshop des European Networks on Death Rituals, 03.03.-05.03.19, Universität Fribourg.
  • 2018: "Constructing Female Identity in Death Rituals", 10.01.18. Winterschool "Perspectives on Gender und Religion" 09.01-11.01.18, Universität Zürich.
  • 2017: "Emotionalising in Death Rituals", 07.03.17, Workshop des European Network on Death Rituals, 06./07.03.17, Universität Zürich.
  • 2016: "Redefining nature and gender in death rituals. Enactment and concepts in rituals outside of a religious community in German-speaking Switzerland", 21.05.16, "Deceased and Bereaved! Continuity and Change in Death Rituals", 20./21.05.16, Universität Zürich.

Mitgliedschaften

  • European Network on Death Rituals
  • Qualitative Forschungsmethoden, Nachwuchsgruppe der Schweizerischen Gesellschaft für Religionswissenschaft (SGR)
  • SGR