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Religionswissenschaftliches Seminar

Das Ende der Gemeinschaft? Neue religiöse Bewegungen im Wandel

21./22. November 2008

Tagungskonzept

In der Schweiz als "neu" empfundene religiöse Gemeinschaften und Traditionen werden derzeit vor allem dann (religions)wissenschaftlich beachtet, wenn sie in einem Migrationskontext stehen. Im Fahrwasser öffentlicher Aufmerksamkeit und staatlicher Finanzierung steht vor allem das Thema "Islam" ganz oben auf der Agenda religionswissenschaftlicher Forschung. Die sogenannten Neuen religiösen Bewegungen sowie New Age bzw. Esoterik geraten dabei aus dem Blick. Ihre Relevanz haben sie jedoch keineswegs verloren und der bei ihnen feststellbare Formenwandel seit den 60er Jahren macht sie zu einem wichtigen Indikator für die Veränderung der Situation von Religionen in der Schweiz.

Die Tagung widmet sich der Auseinandersetzung mit dieser Thematik und möchte dabei vor allem auch die enge historische und systematische Verbindung von Neuen religiösen Bewegungen und New Age beachten. Neue religiöse Bewegungen, die bis in die 90er Jahre des 20. Jahrhunderts meist die Form exklusiver Gemeinschaften aufwiesen, scheinen sich – so die These – heute stärker inklusiv zu positionieren, woraus sich für Individuen verschiedenste Möglichkeiten der Involviertheit ergeben. Das Feld Neuer religiöser Bewegungen ist damit von Sozialformen geprägt, die den Bereich des New Age bereits länger prägen. Der Abbau an Exklusivität geht mit einer Zunahme von Entscheidungsmöglichkeiten auf der individuellen und verstärkter Diffusion in die Gesellschaft auf der gemeinschaftlichen Ebene einher. Durch diese Entwicklungen verringert sich die gesellschaftliche Sichtbarkeit Neuer religiöser Bewegungen, gleichzeitig jedoch erhöht sich ihre Präsenz durch den Abbau von Grenzen. Über die Präsentation und Diskussion aktueller Forschungsprojekte trägt die Tagung der Relevanz dieses Bereiches religiöser Gegenwartskulturen Rechnung

Tagungsleitung / Tagungsorganisation

Religionswissenschaftliches Seminar
Hauptverantwortliche: Prof. Dr. Dorothea Lüddeckens, Prof. Dr. Rafael Walthert
Administration: M.A. David Marxer