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Die geplante Veranstaltung fragt nach der inneren Differenzierung, Pluralisierung und Diversität im Judentum in Geschichte und Gegenwart. Das Thema ist zunächst für innerjüdische Selbstverständigungen, aber auch für interreligiöse Zusammenhänge bedeutsam; im Hinblick auf allgemeine Fragen nach dem Umgang religiöser Gemeinschaften mit Diversität und Pluralität ist es von grundsätzlichem gesellschaftlichem Interesse.
Das Judentum war nie monolithisch, doch hat die innerjüdische Pluralisierung ausgehend von Europa seit der Aufklärung stark an Dynamik gewonnen. Haskala, Assimilation und verschiedene Spielarten des Traditionalismus haben das „klassische Judentum“ verändert und verschiedene jüdische Bewegungen hervorgebracht, die alle – auch die Orthodoxie – durch die Moderne geprägt worden sind. Dieser Pluralismus wird von den religiösen Akteuren unterschiedlich beurteilt: Begrüssen ihn die einen als Ausdruck einer selbstverständlichen oder der jüdischen Tradition gar kongenialen Diversität, beklagen ihn andere aus einer Perspektive, welche in der Pluralisierung auch die Gefahr von Beliebigkeit und damit eine Gefährdung der authentischen Tradition sieht.
Die Tagung macht es sich zur Aufgabe, die unterschiedlichen Strömungen im Judentum historisch, theologisch und soziologisch besser zu verstehen. Sie stellt folgende Leitfragen:
Anhand dieser Fragen, die mit historischer Tiefenschärfe und kultur- und sozialwissenschaftlicher Differenziertheit erörtert werden sollen, will die Tagung Kenntnisse über den Stellenwert von Diversität und Pluralismus im Judentum vermitteln und zu einer Auseinandersetzung damit anregen.
Es ist geplant, die wissenschaftlichen Resultate der Tagung zu publizieren.