Bruno Biermann, M.A.
- Doktorand
- Anschrift
- Religionswissenschaftliches Seminar, Kantonsschulstrasse 1, 8001 Zürich
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Bruno Biermann studierte Evangelische Theologie an den Universitäten Erlangen, Münster, Basel und Tübingen und schloss sein Studium im Sommer 2020 an der Universität Tübingen mit dem Ersten theol. Examen ab. Darüber hinaus studierte er Islamische Theologie an der Universität Münster 2016–2017. Im Rahmen eines Stipendiums des Lutherischen Weltbundes absolvierte er 2017–2018 das Studienjahr „Studium im Mittleren Osten“ in Beirut, Libanon.
Seit Oktober 2020 ist Bruno Biermann Doktorand in dem internationalen SNF Sinergia Projekt „Stamp Seals from the Southern Levant. A Multi-Faceted Prism for Studying Entangled Histories in an Interdisciplinary Perspective“ der Universitäten Bern, Tel Aviv und Zürich.
In meiner Dissertation untersuche ich Stempelsiegel der Südlevante in gender-historischer Perspektive: Was wissen wir über das Geschlecht der Träger und Benutzer von Stempelsiegeln in der Levante? Bisherige Forschung betont die Marginalität von Frauen als Siegelbesitzerinnen im eisenzeitlichen Judah. Daher werden „Frauensiegel“ als seltene und außergewöhnliche Gegenstände präsentiert, wobei weitgehend Artefakte unbekannter Herkunft als Argumentationsbasis dienen. Ferner fehlt eine theoretische Auseinandersetzung mit feministischer und Gender-Theorie. Dies trägt dazu bei, androzentische Annahmen zurück zu projizieren.
In Auseinandersetzung mit feministischer und Geschlechter-Theorie und Archäologie evaluiert meine Doktorarbeit vorherrschende Interpretationen innerhalb des akademischen Diskurses neu und überschreitet den eisenzeitlichen, biblischen Rahmen früherer Studien. So untersuche ich, wie das Wissen über Siegel in Bezug auf Geschlecht, Sex und Sexualität von Bibelwissenschaft und Archäologie und in antiker Literatur selbst produziert wird. Darüber hinaus untersucht meine Arbeit die Beziehung zwischen Siegeln und Körpern in materieller Kultur und biblischer Literatur. Daher frage ich, wie Siegel und Siegelpraktiken mit Körper, Geschlecht, Sex und Sexualität in Verbindung stehen.