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Religionswissenschaftliches Seminar

Kuratorin für Indische Malerei am Museum Rietberg Zürich

Caroline Widmer

Was hast du studiert und wann hast du abgeschlossen?

Religionswissenschaft im Vollstudiengang (Lizentiat) mit Schwerpunkt Indologie. Abschluss des Lizentiats 2005, Abschluss des Doktorats 2011.

Wo hast du dich während des Studiums sonst noch engagiert?

Ich habe schon immer mehrere Sachen gleichzeitig gemacht. Während der ersten Hälfte des Studiums habe ich im Dienstleistungssektor gearbeitet, später als Assistenz ohne Abschluss in der Abteilung Indologie der UZH. Danach habe ich in die Assistenz der Religionswissenschaft gewechselt. Während des Doktoratstudiums habe ich in der Indologie weiterhin unterrichtet und mit Führungen im Museum Rietberg begonnen. Daraus wurde dann eine Ausstellungsassistenz für eine Sonderausstellung und alles Weitere.

Was war deine Anschlusslösung nach dem Studiumsabschluss?

Bereits während des Studiums habe als Assistentin gearbeitet. Dies habe ich dann nach dem Liz-Abschluss im Doktorat weitergeführt. Nach der Doktorarbeit fand ich eine Stelle in der allgemeinen Studienberatung der UZH – während ich immer noch Führungen im Museum machte – , die ich dann zugunsten eines Forschungsstipendiums und einer Projektleitung im Museum Rietberg aufgegeben habe. Eigentlich ziemlich waghalsig, beides war im Gegensatz zu der Stelle, die ich hatte, befristet.

Was hast du anschliessend gemacht und wo bist du inzwischen gelandet?

Nach der Studienberatung habe ich parallel an einem Forschungsprojekt im Ausland gearbeitet sowie ein Projekt in der Kunstvermittlung des Museums geleitet. Letzteres konnte nach einem Pilotjahr für weitere 3 Jahre verlängert werden. Wiederum parallel dazu habe ich dann die Stelle als Kuratorin für Indische Malerei im Museum Rietberg übernommen. Dies ist nun meine Hauptanstellung, das Kunstvermittlungsprojekt habe ich inzwischen abgegeben. Daneben unterrichte ich noch an der UZH (dazwischen zeitweise auch an der PHZH und der Uni Luzern).

Was hat dir das Studium der Religionswissenschaft gebracht? Was hast du gelernt? Wovon konntest du im Berufsleben profitieren?

Auch wenn ich mich jetzt viel mit musealen und kunsthistorischen Themen beschäftige, sehe ich vom Studium der Religionswissenschaft bis jetzt einen roten Faden – eins führte zum anderen und schliesslich dorthin, wo ich jetzt bin. Ausserdem habe ich im Studium mein kulturelles, religionswissenschaftliches Wissen sowie die Schrift und Sprache erworben, die ich nun in meinem Job brauche. Dieses (religions)historische Kontextwissen ist enorm wichtig und hilft mir sehr, die Bilder, mit denen ich mich beschäftige, besser zu verstehen. Daneben eröffnet es mir die Möglichkeit, neue und andere Themen für Ausstellungsprojekte anzugehen, die nicht direkt mit der Malerei zu tun haben. Das Studium sensibilisiert auch für zeitgenössische Fragen des Ausstellens und musealen Umgangs mit Objekten und ihrem lebendigen Kontext. Der eigentliche Schlüssel aber war wahrscheinlich das Post-Doc-Forschungsprojekt, in dem ich Religionswissenschaft und Kunstgeschichte an Beispiel der Indischen Malerei verbinden konnte – das war möglicherweise die letzte Qualifikation, die ich für den Job brauchte.

Während des Unterrichtens an den Hochschulen sowie des Kunstvermittlungsprojektes (das sich in der ersten Phase an Schulen mit Religion und Kultur-Unterricht richtete) kam mir das Religionswissenschaftsstudium natürlich in seiner ganzen Breite und Tiefe zugute, insbesondere mit der Spezialisierung auf Hinduismus/Buddhismus.

Hast du Tipps für Studiumsanfänger*innen?

Vor allem Mut!

1. Mut, das Studienfach überhaupt zu wählen – überlegt Euch einfach jetzt schon eine schlagfertige Antwort auf die immer wiederkehrende Frage, was Ihr später mal damit machen wollt…

2. Mut, daneben noch etwas anderes zu machen. Habt keine Angst davor, wenn dadurch das Studium vielleicht ein oder zwei Semester länger dauert – es ist streng, aber auch eine Investition in die Zukunft. Vielleicht könnt Ihr dadurch einen Fuss in der Türe halten oder sonst könnt Ihr zumindest Arbeitserfahrung nachweisen.

Eine kluge Kombination der Fächer ist heute besser möglich als früher – ungewöhnliche Kombinationen bringen einzigartige Qualifikationen!

Weiterführende Informationen

Caroline Widmer