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Religionswissenschaftliches Seminar

Programmverantwortliche "Continuing Education" bei swisspeace

Annina Schlatter

Was hast du studiert und wann hast du abgeschlossen?

Master in Religionswissenschaft mit Soziologie im Nebenfach, abgeschlossen 2018. Parallel dazu habe ich mich auf das Lehrdiplom für Maturitätsschulen vorbereitet und dieses 2019 abgeschlossen.

Wo hast du dich während des Studiums sonst noch engagiert?

Nachdem ich mich bereits im Bachelor in verschiedenen Organisationen als Workshopleiterin engagiert hatte (AFS Interkulturelle Programme, WissensWert Religionen, Achtung Liebe), habe ich während dem Master die Organisation NOW mitgegründet, welche partizipative Bildungsangebote im Bereich Diversität und soziales Engagement anbietet. Daneben habe ich bei der interreligiösen Arbeitsgemeinschaft in der Schweiz IRAS COTIS als Co-Projektleiterin von Dialogue en Route gearbeitet. Darum hat das mit dem Abschluss dann auch ein Weilchen gedauert ... ;)

Was war deine Anschlusslösung nach dem Studiumsabschluss?

Über eine Stiftung hatten wir bei NOW Finanzierung dafür erhalten, unseren Bildungsansatz zu dokumentieren, weiterzuentwickeln und anderen Organisationen zugänglich zu machen. Zeitlich hat es genau so gepasst, dass ich nach meinem Masterabschluss sechs Monate daran arbeiten konnte. Dies war eine super Anschlusslösung für mich, zumal ich im Rahmen davon noch einen Austausch mit einer unserer Partnerorganisationen in Brasilien machen konnte.

Was hast du anschliessend gemacht und wo bist du inzwischen gelandet?

Danach habe ich während einem Jahr Stellvertretungen an zwei Gymnasien im Kanton Zürich gemacht, wo ich Religion respektive Religionen, Kulturen, Ethik unterrichtet und an der einen Schule auch das Foyer mitgeleitet habe (eine Art offener Jugendraum für die Schüler*innen, von dem aus auch Anlässe, Ausflüge und Reisen organisiert werden). Während dieser Zeit habe ich gemerkt, dass es mich doch nochmals in den internationalen Bereich zieht. Als ich die Gelegenheit für eine einjährige Stellvertretung bei swisspeace erhielt, packte ich die Gelegenheit beim Schopf. Momentan arbeite ich dort im Weiterbildungsteam, welches Kurse und Nachdiplomstudiengänge im Bereich zivile Friedensförderung in Zusammenarbeit mit der Universität Basel entwickelt und organisiert. Danach möchte ich gerne 2-3 Jahre im Ausland arbeiten, was ich momentan am Aufgleisen bin.

Was hat dir das Studium der Religionswissenschaft gebracht? Was hast du gelernt? Wovon konntest du im Berufsleben profitieren?

Da ich Religion respektive Religionen, Kulturen, Ethik unterrichtet habe und bei swisspeace für den CAS Studiengang Religion, Peace & Conflict mitverantwortlich bin, brauche ich das im Studium erlernte Fachwissen aktiv. Noch wichtiger für meine Arbeit finde ich aber die methodischen und überfachlichen Kompetenzen, die ich während meines Studiums entwickelt habe: kritisches Denken, Recherchieren, selbstständiges Arbeiten, systematische Herangehensweise, Umgang mit komplexen Konzepten, Ambiguitätstoleranz, ...

Hast du Tipps für Studiumsanfänger*innen?

Ein religionswissenschaftliches Studium ist keine Berufsausbildung. Deshalb muss man als Religionswissenschaftler*in seinen Beruf ein bisschen selber erfinden und sich die entsprechenden Erfahrungen und Kompetenzen selber holen. Geniesst die Zeit an der Uni, probiert verschiedene Dinge aus, nutzt die unzähligen tollen Angebote, die euch auch neben dem offiziellen Unibetrieb offen stehen. Aber: fangt auch möglichst früh damit an, Erfahrungen ausserhalb der Uni zu sammeln, sei das über Praktika, Nebenjobs, oder – mein persönlicher Tipp, der für meine eigene berufliche Entwicklung extrem wichtig war – freiwilliges Engagement. Wenn ihr nicht wisst, wo ihr die Zeit dafür hernehmen sollt, informiert euch bei der Studienberatung über die Möglichkeit, Praktika, Benevolate und anderes Engagement im Rahmen von Learning Contracts anrechnen zu lassen. Und: fast nie wird eine Stelle explizit für Religionswissenschaftler*innen ausgeschrieben sein. Bewerbt euch trotzdem. Ihr könnt so viel, ihr müsst es den Leuten nur zeigen!

Weiterführende Informationen

Annina Schlatter