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Religionswissenschaftliches Seminar

Projektleiterin für die Schulangebote «Abfall und Konsum» bei der Stiftung PUSCH (Praktischer Umweltschutz Schweiz)

Sarah Weibel

Was hast du studiert und wann hast du abgeschlossen?

Ich habe im Januar 2017 abgeschlossen. Im Hauptfach studierte ich Geschichte, im Nebenfach Religionswissenschaft, sowohl im Bachelor als auch im Master. Ausserdem habe ich während dem Masterstudium noch das Lehrdiplom für Maturitätsschulen begonnen.

Wo hast du dich während des Studiums sonst noch engagiert?

Neben dem Studium habe ich mich in verschiedenen Sozial- und Umweltprojekten sowie im Kulturbereich engagiert. Zum einen war ich beispielsweise Co-Präsidentin der Gassenküche Speak Out in Zürich, wo ich seit rund 12 Jahren Freiwilligenarbeit leiste. Zum anderen war/bin ich Mitgründerin und Co-Präsidentin des Food-Waste-Projekts RestEssBar.

Was war deine Anschlusslösung nach dem Studiumsabschluss?

Direkt nach dem Studium habe ich Vikariate als Geschichtslehrerin an verschiedenen Kantonsschulen übernommen. Danach habe ich ein Hochschulpraktikum bei den Parlamentsdiensten in Bern erhalten, wo ich ein Jahr lang für die Kommissionen für Rechtsfragen (RK) und Verkehr- und Fernmeldewesen (KVF) des National- und Ständerates tätig war.

Was hast du anschliessend gemacht und wo bist du inzwischen gelandet?

Ich hatte das Glück, dass ich nach meinem Hochschulpraktikum gleich eine befristete Anstellung als wissenschaftliche Mitarbeiterin der Kommissionen für Umwelt, Raumplanung und Energie (UREK) des National- und Ständerates bekommen habe. Zeitgleich hatte ich zudem einen Lehrauftrag an der Kantonsschule Frauenfeld für die Fächer «Religion» und «Interkulturelle Ethik» inne. Heute bin ich Projektleiterin für die Schulangebote «Abfall und Konsum» bei der Stiftung PUSCH (Praktischer Umweltschutz Schweiz), wo ich unter anderem ein grösseres Team von Umweltlehrepersonen leite und für den Umweltunterricht verantwortlich bin.

Was hat dir das Studium der Religionswissenschaft gebracht? Was hast du gelernt? Wovon konntest du im Berufsleben profitieren?

Religionswissenschaft ist ein Fach, das den Personalverantwortlichen im CV ins Auge springt. In fast jedem Bewerbungsgespräch habe ich Fragen dazu erhalten und es wurde viel Interesse gezeigt. Man hebt sich mit diesem Fach definitiv von der Masse ab. Es lohnt sich, die vielfältigen Kompetenzen, die man sich im Studium angeeignet hat, bereits im Bewerbungsschreiben hervorzuheben, da sich die meisten Menschen zunächst wenig darunter vorstellen können.

Bei meiner jetzigen Arbeit profitiere ich beispielsweise immer noch von den Sprachkompetenzen und den Schreibskills, die ich im Studium angeeignet habe. Das fundierte Recherchieren, die Quellenkritik, das Analysieren von Texten, die Essenz aus einer Flut von Informationen herauszufiltern und prägnant zusammenzufassen, Interview- und Präsentationstechniken... weitere Dinge, von denen ich im beruflichen Leben immer wieder profitieren kann.

Hast du Tipps für Studiumsanfänger*innen?

Um Fuss in der Schule zu fassen, ist Unterrichtserfahrung sicher sehr wichtig. Es lohnt sich also, sich früh um Möglichkeiten zu bemühen und sich bereits während der Ausbildung mit anderen zu vernetzen. Ich habe einzelne Vikariate beispielsweise durch befreundete Lehrpersonen erhalten. Ich denke, das Networking innerhalb und ausserhalb vom Studium ist allgemein sehr wichtig. Man hat es sicherlich einfacher, wenn man während dem Studium bereits vielfältige Arbeitserfahrungen sammeln konnte oder sich im Freiwilligenbereich engagiert hat. Das bringt einem nicht nur auf der persönlichen Ebene weiter, es ist auch eine spannende Ergänzung zum Studium. Engagements im Freiwilligenbereich haben mir beispielsweise auch Türen geöffnet, an die ich zunächst nicht gedacht hätte. Ich habe zwar Geschichte und Religionswissenschaft studiert, arbeite heute aber für eine Umweltstiftung. Das hätte ich zu Beginn meines Studiums nicht für möglich gehalten. Nun bin ich hier, natürlich auch mit einer grossen Prise Glück.

Habt also den Mut, euch auf Stellen zu bewerben, die auf den ersten Blick vielleicht gar nichts mit eurem Studium zu tun haben und wagt auch während dem Studium bereits Seitenblicke in verschiedene Arbeitsfelder.

Weiterführende Informationen

Sarah Weibel