Navigation auf uzh.ch

Suche

Religionswissenschaftliches Seminar

Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Schweizerischen Zentrum für Islam und Gesellschaft, Universität Freiburg

Andrea Lang

Was hast du studiert und wann hast du abgeschlossen?

Ich habe das Lizentiat in Religionswissenschaft und Religionssoziologie 2011 abgeschlossen.

Wo hast du dich während des Studiums sonst noch engagiert?

Neben dem Studium habe ich immer in Nebenjobs gearbeitet. Zudem bekam ich während des Studiums die Gelegenheit beim Nationalen Forschungsprojekt «Imam-Ausbildung und islamische Religionspädagogik in der Schweiz» (NFP 58) mitzuwirken. Im Rahmen des Projekts habe ich Interviews mit jungen in der Schweiz beheimateten Musliminnen und Muslimen geführt und ausgewertet. Über die von mir geführten Interviews habe ich dann meine Lizarbeit verfasst.

Was war deine Anschlusslösung nach dem Studienabschluss?

Ich habe Deutschunterricht für Erwachsene an verschiedenen Institutionen und auf allen Niveaus gegeben. Ausserdem unterrichtete ich das Fach «Allgemeinbildender Unterricht» an einer Berufsschule.

Was hast du anschliessend gemacht und wo bist du inzwischen gelandet?

Von meinem ehemaligen Professor Herrn Uehlinger habe ich den Hinweis erhalten, dass am Schweizerischen Zentrum für Islam und Gesellschaft, das 2015 eröffnete, Stellen besetzt werden. Ich habe mich unmittelbar auf die damals ausgeschriebene Stelle als Junior Forscherin beworben. Heute arbeite ich in verschiedenen Projekten mit und konzipiere und leite vor allem Workshops und Weiterbildungen für Imame, künftige muslimische Seelsorgerinnen und Seelsorger und Personen, die in muslimischen Vereinen meist ehrenamtlich tätig sind. Dazu gehört etwa der Aufbau eines CAS zur muslimischen Seelsorge in öffentlichen Institutionen.

Was hat dir das Studium der Religionswissenschaft gebracht? Was hast du gelernt? Wovon konntest du im Berufsleben profitieren?

Ich arbeite in einem komplexen Feld, dass sich unter anderem mit Fragen einer sich rasch verändernden Religionslandschaft in der Schweiz auseinandersetzt. In den Projekten kooperieren wir mit verschiedenen Stakeholdern. Die teilweise unterschiedlichen Sichtweisen, Anliegen und Möglichkeiten gilt es zu verbinden und auszuhandeln. Es braucht darum neben der Fähigkeit zum Perspektivenwechsel eine rasche Auffassungsgabe, eine differenzierte Betrachtungsweise sowie eine strukturierte Arbeitsweise. Im Studium wurde man von Anfang an zur Selbstständigkeit und Eigenverantwortung angeleitet. Kompetenzen in Literaturarbeit, im Planen von grösseren Arbeiten sowie methodische Kompetenzen gehörten ebenso dazu. Das hilft mir heute grössere Menge von Informationen und Literatur in kurzer Zeit zu verarbeiten und Deadlines einzuhalten.

Hast du Tipps für Studiumsanfänger*innen?

Der Berufseinstieg nach einem RW-Studium kann holprig sein, wie bei allen sozialwissenschaftlichen Fächern. Es lohnt sich darum Kontakte zu pflegen, Themen von Abschlussarbeiten nach eventuellen Berufsfeldern auszurichten und sich früh Gedanken zu machen, wo man gerne arbeiten würde. Der Berufseinstieg kann auch über Hobbies oder Nebenjobs gelingen und man sollte sich nicht zu schade sein, auch in Bereichen zu arbeiten, die nicht sofort der Wunschvorstellung entsprechen. Es ist wichtig, sich schon im Studium eine Arbeitshaltung anzueignen, Nebenjobs und Projekte zu suchen und sich verschiedene Türen offen zu halten.

Weiterführende Informationen

Andrea Lang