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Religionswissenschaftliches Seminar

Vortragsreihe: Schauplatz Brunngasse: Mittelalterliches Judentum in Zürich und darüber hinaus

Vortragsreihe im Rahmen der JLG- Kultur-Reihe
Konzeption und Moderation: Dr. Brigitta Rotach und Prof. em. Dr. Ehud Landau

Start: 7. Februar 2021
 

Im November 2020 öffnete das kleine Museum Brunngasse 8 in Zürich seine Tore (www.schauplatz-brunngasse.ch). Hier wohnte um 1330 die jüdische Witwe Frau Minne mit ihren zwei Söhnen, Moses und Mordechai ben Menachem. Als Eigentümer der Liegenschaft haben sie die heute noch in Teilen erhaltenen, wertvollen Wandmalereien in Auftrag gegeben. Diese erlauben uns heute einen europaweit einzigartigen Einblick in einen profanen jüdischen Wohnraum aus dem Mittelalter. Mit ihrer Wahl der Bildmotive zeigte sich die Familie als Teil der allgemeinen mitteleuropäischen Kultur. Dennoch fiel auch sie den Judenverfolgungen zum Opfer, welche im Pestjahr 1349 u.a. in Zürich stattfanden.

Das Programm der Vortragsreihe besteht aus Themen, welche die Brunngasse aufgibt: Der Alltag der Zürcher Jüdinnen und Juden und ihrer christlichen Nachbarn im 14. Jahrhundert, reiche Wandmalereien trotz bekanntem Bilderverbot, die Motive von Judenhut und Esau an den Wänden der Brunngasse, Frau Minne als Witwe, die nach der Rolle der Frau im mittelalterlichen Judentum und aufgrund ihres Berufes im Geldhandel nach dem heiklen Thema von Juden und Geld fragen lässt, aber auch die Vertreibung der Zürcher während der Pestzeit.

Ort und Zeit

Sonntags, 18 Uhr, online auf Zoom

Für die Zusendung des Teilnahmelinks wenden Sie sich bitte an Sarah Werren: sarah.werren[at]uzh.ch

Die Teilnahme wird nur unter der Voraussetzung gestattet, dass der Name, unter der ein Zoom-Teilnehmer erscheint, keine Abkürzung oder ein nickname ist.

Programm

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7. Februar 2021
Auftaktveranstaltung: Virtuelle Begehung des Museums Schauplatz Brunngasse
Dr. Ron Epstein-Mil (Architekt, Präsident Verein Brunngasse) und Dr. Dölf Wild (Mittelalterarchäologe, Vizepräsident Verein Brunngases)
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28. Februar 2021
Der Schwarze Tod als Vorwand: Spätmittelalterliche Judenverfolgungen und ihre Hintergründe
Prof. Dr. Iris Ritzmann (Medizinhistorikerin, Universität Zürich)
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14. März 2021
Darstellende Bildkultur im mittelalterlichen Ashkenas
Prof. Dr. Katrin Kogman-Appel (Institut für Jüdische Studien, Münster)
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21. März 2021
Alltag der Juden im mittelalterlichen Zürich
Annette Brunschwig (Historikerin, Psychologin, Zürich)
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18. April 2021
"Eine tüchtige Frau, wer findet sie?" – Jüdische Frauen im spätmittelalterlichen Aschkenas
PD Dr. Martha Keil (IÖG der Univ. Wien/Institut für jüdische Geschichte Österreichs, St. Pölten)
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9.Mai 2021
Der Judenhut
Dr. Naomi Lubrich (Jüdisches Museum Basel)
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30. Mai 2021
Jews, Money, Myth: The Medieval Origins of a Modern Stereotype
Prof. Dr. Julie Mell (NC State University)
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13. Juni 2021
Esau, der etwas andere Bruder
Prof. Dr. Gerhard Langer (Institut für Judaistik, Wien)
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20. Juni 2021
Stadtspaziergang auf den Spuren von Rabbi Moses und seiner Gemeinde: Die Geschichte und Lebensorte der Zürcher Juden im Spätmittelalter
Dr. Ralph Weingarten (Historiker, Ausstellungsmacher, Zürich)
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Koordination mit der UZH

Sarah Werren, Koordinatorin Sigi Feigel-Gastprofessur

Weiterführende Informationen

Buchbarkeit für Studierende

Die Veranstaltung ist via Learning Agreement anrechenbar.